Hafer ist nicht nur ein Getreide, welches zum Verzehr geeignet ist, auch seine heilenden Fähigkeiten sind nicht außer Acht zu lassen.
Durch den hohen Eiweißgehalt von fast 13 Prozent, gilt der Hafer als ernährungsphysiologisch wertvolles Getreide. Seine Proteine setzen sich überwiegend aus essenziellen Aminosäuren zusammen, die der Körper nicht selbst aufbauen kann. Zu diesen Aminosäuren gehören unter anderem Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin und Valin.
Zu den Mineralstoffen gehören u.a. Kalium, Magnesium, Eisen, Calcium, Zink und Phosphor. Auch sind viele Vitamine aus der Gruppe B, sowie E enthalten. Hafer hat in etwa 337 kcal und ist deshalb bei Sportlern so beliebt, da er viel Energie liefert, dabei den Magen aber kaum belastet.
Dem Hafer wird in der Naturheilkunde eine heilende Wirkung nachgesagt und auch wissenschaftlich wurde eine positive Wirkung auf bestimmte Krankheiten nachgewiesen. Es wird vor allem „grüner“ Hafer in der Naturheilkunde eingesetzt. Grüner Hafer ist Hafer, welcher kurz vor der Blüte steht.
Als Tee befreit er den Körper von Stoffwechselendprodukten. Als Badezusatz hilft er bei Hautunreinheiten und sorgt für geschmeidige Haut, genauso soll er Rheuma und Gliederschmerzen lindern.
Zwei Portionen Haferflocken pro Tag sollen den Anteil an LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein Cholesterin) im Körper senken. Dies macht der Hafer dank des Inhaltsstoffs Beta-Glucan.
Hafer gehört, wie viele andere Getreidesorten zur Familie der Süßgräser. Im Gegensatz zu seinen Geschwistern bildet der Hafer keine Ähren, sondern Rispen aus. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August. Mitte August wird der Hafer dann geerntet. Er liebt hohe Niederschläge und ein gemäßigtes Klima, aber auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen garantiert er stabilere Erträge als manch andere Getreidearten.
Angebaut wurde der Hafer wahrscheinlich schon während der Bronzezeit und war später vor allem bei den Germanen beliebt, bis die Kartoffel in Europa populär wurde. Im Mittelalter wurde auch Bier aus ihm gebraut.