Vielfalt auf dem Heuerhof
Bei meinem letzten Einsatz auf dem Heuerhof war ich vor allem in den Gemüsebeeten tätig. Wenn man sich dort umschaut, fällt einem direkt auf, dass die Vielfalt dort im Vordergrund steht. Aber warum werden eher viele Kulturen auf kleinerer Fläche angebaut, als die Fläche für nur wenige Kulturen und mehr Ertrag zu nutzen? Um dies herauszufinden, habe ich mich etwas näher mit den Richtlinien des DEMETER-Anbauverbandes auseinandergesetzt. Denn als DEMETER-zertifizierter Betrieb müssen strenge Vorgaben eingehalten werden, um eine bewusste und nachhaltige Landwirtschaft betreiben zu können. Und dazu gehören eben auch bunte Gemüsebeete ...
DEMETER erklärt
Der private Anbauverband ist der älteste Bio-Anbauverband Deutschlands. Er zeichnet sich dadurch aus, dass neben den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung noch weitere, strengere Vorgaben eingehalten werden müssen.
Die Mindestanforderungen legt der internationale Dachverband Biodynamic Federation - Demeter International (BFDI) fest. In den einzelnen Ländern werden diese Richtlinien von den nationalen Verbänden übernommen und angepasst. Diese sind häufig noch strenger als die internationalen Richtlinien.
Zu den DEMETER - Kernaspekten gehören ...
- Bodenschutz und -fruchtbarkeit: Um einen gesunden Boden zu erhalten, werden nur biologische Düngemittel, sowie biodynamische Kompostpräparate eingesetzt. Darüber hinaus wird mit Fruchtfolgen gearbeitet.
- Diversität und Artenvielfalt: Neben bunten Gemüsebeeten, findet man auf DEMETER Höfen ebenso bunte Wiesen, Felder, Hecken und Ackerrandstreifen. Diese bieten den Insekten einen Lebensraum und Rückzugsort und fördern Biodiversität.
- Artgerechte Tierhaltung: Tiere sind auf DEMETER Höfen ein Muss. Denn z.B. der Mist von Rindern macht die Böden fruchtbar. Und weil die Tiere so wichtig und wertvoll sind, bekommen sie ausreichend Platz und Freilauf. Kühe werden z.B. auch nicht enthornt, da dies sehr schmerzhaft ist.
- Qualität und Frische: In Demeter Produkten werden nur unbelastete Rohstoffe verwendet. Das heißt keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel und samenfeste Gemüsesorten. Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln steht der handwerkliche Prozess im Vordergrund und nicht die Masse und Produktionszeit.
- Klimaschutz: Bio-Böden gelten als gute CO2 Speicher durch einen hohen Humusgehalt.
- Solidarität: Viele DEMETER Höfe werden als SoLaWi betrieben, oder stellen Arbeitsplätze für Menschen mit Assistenzbedarf bereit.