Unter den Kohlsorten ist Grünkohl der absolute Gewinner, was seinen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen angeht: Nicht nur beim Eiweißgehalt, sondern auch in Sachen Vitamin C liegt er ganz vorn. Bereits 100 g Grünkohl sind ausreichend, um uns mit der täglich empfohlenen Menge Vitamin C (100 mg) zu versorgen! Außerdem enthält diese Mini-Portion fast die gleiche Menge an knochenstärkendem Kalzium wie ein Glas Milch. Auch besonders viel Vitamin E (super gegen freie Radikale und frühzeitiges Altern) und A (wichtig für Haut und Augen) sind in den krausen Allroundern enthalten.
Das Gemüse an sich ist übrigens super kalorienarm. Nur mit fettreichen Beilagen kann er zum Dickmacher werden. Grünkohl enthält sehr wenige Kalorien und nicht ganz 1 g Fett pro 100 g. Dafür hat er einen hohen Gehalt an Ballaststoffen, die lange und nachhaltig satt machen. Eben ein echter Figur Schmeichler …
Wirft man einen Blick in die Geschichte, galt Grünkohl bereits im alten Rom als Delikatesse und war so begehrt, dass Bauern ihn anbauten, um dadurch an Reichtum zu kommen. Über die Grenzen Italiens hinaus hat der Kohl längst das restliche Europa erobert und wird speziell im Westen und Norden besonders gern aufgetischt. Als „Hauptanbaugebiet“ in Deutschland gelten seit geraumer Zeit die Regionen um Bremen und Oldenburg. So verdankt der Grünkohl, bei den um die „Vorherrschaft“ ringenden Oldenburgern, den schönen Namen „Friesische Palme“.
Frisch vom Feld ist Grünkohl etwa von Ende September bis in den Februar hinein erhältlich. Im Rest des Jahres kann man auf tief gefrorenen Grünkohl oder auf Grünkohl aus der Konserve zurückgreifen. Allerdings scheuen echte Fans keine Mühen und verwenden frischen Grünkohl. Das ist allerdings etwas aufwendiger, denn das Putzen, Waschen und Vorbereiten nimmt Zeit in Anspruch, da sich zwischen den krausen Blättern gern reichlich Sand verstecken kann.
Schon gewusst? Viele sagen, dass der Grünkohl nach dem ersten Frost besser schmeckt, tatsächlich aber spielt der Frost keine Rolle, sondern eher die späte Ernte. Denn je länger der Kohl reifen konnte, desto milder werden die Bitterstoffe des Grünkohls, da der Traubenzuckeranteil steigt. Fürs Gefühl sind die frostigen Nächste aber gar nicht mal so unwesentlich :-)